Sicher? Aber sicher!

 

„Ärzte ersetzen Hebammen, um Geburtsrisiken zu minimieren – und dann fand die Wissenschaft heraus, dass Hebammen 'sicherer' sind. Die Klinik ersetzte die Hausgeburt, um Geburtsrisiken zu minimieren – und dann fand die Wissenschaft heraus, dass Hausgeburten mit signifikant weniger unnötigen Interventionen ebenso sicher sind [...]“ [Marsden Wagner]

Nationale sowie internationale Studien bestätigen „die Vorteile der hebammengeleiteten Geburt zu Hause und im Geburtshaus: Die außerklinische Geburt ist sicher.“(zu hause und im geburtshaus – informationen zum geburtsort, quag).

Sicher bedeutet: die Gesundheit von Mutter und Kind wird maximal erhalten. Dabei meint Gesundheit sowohl den Körper wie auch die Seele. Zahlen, die die Sicherheit der außerklinischen Geburt belegen, gibt es ebenso viele, wie solche, die die Gesunderhaltung von Mutter und Kind verdeutlichen: so liegt bspw. die Rate an Kaiserschnitten bei nur 4% - klinisch bei 25-30%!

Warum raten Ärzte trotz dieser guten Zahlen oftmals von Hausgeburten ab?

„Da die Hausgeburt […] fast immer ohne ärztliche Begleitung stattfindet, haben Ärzte kaum Erfahrungen damit. Während der Ausbildung lernen sie Geburtshilfe nur im Rahmen der Klinik und dort oft als rein medizinisches Ereignis kennen“ []

Dieser Erfahrungswert ist wissenschaftlich jedoch längst überholt. Verstehen wir den natürlichen Prozess der Geburt als Ganzes wird deutlich: es braucht mehr als nur einen rein medizinischen Rahmen für Geburt. Und: der medizinische Rahmen (mit seinen Richtlinien und Standards) sollte für Geburt dringen überdacht werden. In Notfällen kann dieser Rahmen gute Hilfe leisten. „Wenn wir jedoch den Rahmen über den Inhalt – in diesem Fall die schwangere Frau und ihr Kind – stellen, läuft etwas schief – in diesem Fall die Geburt“ [Birgit Baader, Geburt S. 99]. Für Geburt gibt es hierzulande und heutzutage einen engen medizinischen Rahmen und mit ihm oder durch ihn eine klinische Interventionsrate von 96% - heißt bei 96% aller Geburten werden medizinische Maßnahmen ergriffen, viele davon, weil es gewisse Richtlinien „vorsehen“ nicht aber weil es notwendig ist. Viele ohne dem Bewusstsein damit eine Kaskade anderer Eingriffe und Maßnahmen auszulösen. „Jede Prozedur […] verstärkt in uns das Bild einer vermeintlichen Gefahr, die auf technische Art und Weise gebannt werden soll. Jede neue „Vorsorgemaßnahme“ verunsichert und macht den Vorgang der Geburt immer beängstigender. Dadurch entsteht in vielen Frauen ein Gefühl von Hilflosigkeit: Sie vertrauen nicht mehr auf ihre Natur, auf eine mitfühlende wissende Hebamme […], sondern unterwerfen sich dem zusätzlichen Risiko und Druck des angebotenen Rahmens.“ [Birgit Baader S. 99]. So ist bspw. die dauerhafte Überwachung der kindlichen Herztöne mittels CTG heute geltender klinischer Standard – obwohl bis heute keine wissenschaftliche Evidenz (meint gesicherte Wirksamkeit) vorliegt – im Gegenteil: die erhoffte Senkung der Neugeborenensterblichkeitsrate blieb aus – dagegen erhöhte sich die Rate an unnötigen Kaiserschnitten. Viele andere Beispiele könnten diesem Folgen.

„Ärzte ersetzen Hebammen, um Geburtsrisiken zu minimieren – und dann fand die Wissenschaft heraus, dass Hebammen 'sicherer' sind. Die Klinik ersetzte die Hausgeburt, um Geburtsrisiken zu minimieren – und dann fand die Wissenschaft heraus, dass Hausgeburten mit signifikant weniger unnötigen Interventionen ebenso sicher sind. Das Krankenhauspersonal ersetzte die Familie als emotionale Unterstützung bei der Geburt – und dann fand die Wissenschaft heraus, dass die Geburt in Anwesenheit der Familie unkomplizierter verläuft. Die Steinschnittlage ersetzte aufrechte Gebärhaltungen – und dann fand die Wissenschaft heraus, dass aufrechte Positionen sicherer sind. Man trennte das Neugeborene während der ersten Lebensstunde für routinemäßige Erstuntersuchungen von seiner Mutter, anstatt beide zusammen zulassen – und dann fand die Wissenschaft heraus, dass gerade die erste Zeit wesentlich für die Mutter-Kind-Beziehung ist. Künstliche Milch ersetzte die Muttermilch – und dann fand die Wissenschaft heraus,. Dass Muttermilch viel wertvoller ist. Das Säuglingszimmer ersetzte die Mutter – und dann fand die Wissenschaft heraus, dass Rooming-in besser ist. Der Inkubator ersetzte den mütterlichen Körper bei der Frühgeborenenpflege – und dann fand die Wissenschaft heraus, dass die Känguru-Methode in vielen Fällen erfolgreicher ist. Wenn mehr Ärzte ein Erdbeben oder einen Vulkanausbruch erleben würden, würde die vielleicht erkennen, dass ihre Vorstellung, die Natur kontrollieren zu können, nur Geschichten sind, um ihre Bedeutungslosigkeit zu überspielen.“ [Marsden Wagner, Perinatologe, u.a. Direktor der „Women's and Children's Health“ der WHO]

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